FDP Frauen GR


Im Rahmen des Jahresprogrammes der FDP Frauen Graubünden fand im Romantik Hotel Stern in Chur ein Vortrag, mit dem Thema «Folgen von Gewalterfahrungen in der Kindheit», statt.
Die Referentin Frau Esther Hartmann absolvierte das Studium Master Frühe Kindheit mit dem Schwerpunktfach Frühe Hilfen (Prävention von und Intervention bei Kindeswohlgefährdung). Heute ist sie hauptsächlich als Dozentin in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften der familienergänzenden Kinderbetreuung tätig und setzt sich dort für eine gewaltfreie Erziehung ein. Vor dem Studium arbeitete Frau Hartmann als Kindergärtnerin und 7 Jahre als Vermittlerin von Tagesfamilien in den Regionen 5-Dörfer, Herrschaft und Prättigau. Fast 10 Jahre war sie Geschäftsführerin der KJBE, wo sie auch stark mit dem Thema Gewalt gegenüber Kindern konfrontiert wurde.
Durch ihre langjährige Tätigkeit im Bereich von Kinderschutzmassnahmen erlebte sie im Alltag, welche Folgen Gewalterfahrungen in der Kindheit mit sich bringen.
Anlässlich des Referats liessen, die von ihr gezeigten Studien, betreffend körperlicher Züchtigung als Erziehungsmittel, des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Übergriffe sowie auch das Bestrafungsverhalten von Erziehungsberechtigten im Kleinkindalter aufhorchen. Es wurde aufgezeigt, was Gewalt mit uns macht, dass Demütigungen und Ausgrenzungen wehtun. Eine Aggression ist eine Reaktion auf ein Erlebnis und kann zeitlich und personell verschoben werden. Dieser Mechanismus funktioniert auch, wenn wir zusehen, wie jemandem Schmerzen zugeführt wird. Die Folgen von Gewalt lassen sich nur schwer generalisieren, weil sie von verschiedenen Faktoren abhängen (Häufigkeit, Alter, Belastbarkeit, Temperament oder positive Erfahrungen mit anderen Menschen usw.). Unumstritten ist jedoch, dass Gewalt sowohl körperliche und kognitive als auch emotionale und soziale Schädigungen mit sich ziehen können. Körperliche und kognitive Beeinträchtigungen können z.B. Narben, unbehandelte Frakturen, Einnässen, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, Sprachentwicklung, geschwächtes Immunsystem usw. sein) Bei den emotionalen und sozialen Beeinträchtigungen können dies sein: Depressive Symptome, Hilfslosigkeit und Kontrollverlust, Ängstlichkeit, Aggression, Zwangs- und Persönlichkeitsstörungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie kriminelles und antisoziales Verhalten. Die Ursachen, bzw. Prävention für Gewalt gegenüber Kindern, wurde seitens der Referentin durch die Risikofaktoren sowie den Schutzfaktoren mit einigen wichtigen Beispielen erläutert.
Nach der Fragerunde, dankte die Präsidentin der FDP Frauen GR, Anna-Margreth Holzinger, der Referentin Esther Hartmann herzlich für den spannenden, informativen und sicherlich auch nachdenklich stimmenden Vortrag. Geschätzte Esther, cordial angraztg per ties angaschamaint!

Gaby Thomann-Frank
Vorstandsmitglied FDP Frauen GR